Problemstellung: Mit Hilfe der
Herzfrequenzvariabilität kann die sympato-vagale Gleichgewichtslage
beurteilt werden. Dies macht die HRV-Parameter u.a. für die Diagnostik
von Überlastungszuständen bzw. nicht ausreichender Regeneration im
Leistungstraining interessant. Für die praktische Anwendung ist es
jedoch Kenntnisse der intraindividuelle Variation dieser Parameter ohne
Trainingseinfluß notwendig. Ziel der Untersuchung war es deshalb, die
Variabilität von HRV-Parametern innerhalb einer Messung sowie die
Variabilität bei Messungen an verschiedenen Tagen zu überprüfen.
Methodik:
Bei 19 Probanden (11m/8w; 28±4
Jahre; 183±8
cm; 82±7
kg) wurden an 4-5 Tagen jeweils vier Serien mit 15minütiger beat-to-beat
Herzfrequenzaufzeichnung (sowohl Spontanatmung als auch Taktatmung mit
6/min in zufälliger Reihenfolge) mit dem Polar Vantageâ
vorgenommen. Zur Bestimmung der
Variabilität von-Tag-zu-Tag wurde jeweils ein Serientest zufällig
ausgewählt. Gemessene HRV-Parameter: Standardabweichung der
RR-Intervalle (RRSD); Quantitative Auswertung des
Poincaré-Plots (SOL: Standardabweichung der orthogonalen
Abstände zum Längsdurchmesser der 95%-Vertrauensellipse; SOW:
Standardabweichung der orthogonalen Abstände zum Längsdurchmesser der
95%-Vertrauensellipse).
Ergebnisse: Die
intraindividuelle Variation der Herzfrequenz und HRV-Parameter ist in
nachfolgender Tabelle dargestellt:
Zwischen der Spontanatmung und der
Taktatmung mit 6/min besteht kein wesenlicher Unterschied.
Schlußfolgerung: Die
intraindividuelle Variation der HRV ist deutlich größer als die
Variation der Herzfrequenz. Die von-Tag-zu-Tag-Variation lässt sich im
wesentlichen durch die Variation in Serie erklären, wobei unter dieser
Versuchsbedingung von einer Stabilität der vegetativen Reaktionslage
auszugehen ist. Aufgrund der großen Variation ist eine Brauchbarkeit der
HRV-Parameter zur Beurteilung der autonomen Reaktionslage bei
Längsschnittuntersuchungen limitiert. |