Problemstellung: Eine größere Herzfrequenzvariabilität (HRV) ist mit
einer geringeren Herzkreislaufmortalität verbunden. Ausdauertrainierte
weisen sowohl geringere Ruheherzfrequenzwerte als auch eine höhere
Herzfrequenzvariabilität (HRV) im Vergleich zu Untrainierten auf. Ziel
der Untersuchung war es deshalb zu überprüfen, ob die trainingsbedingte
Zunahme der HRV auf die Herzfrequenzabnahme oder die veränderte
Ausdauerleistungsfähigkeit zurückzuführen ist.
Methodik: 16 Probanden (7m/7w; 40±12
Jahre; 171±8
cm; 74±15
kg) (TR) führten ein 12wöchiges Laufausdauertrainingsprogramm durch
(2-3mal pro Woche jeweils 40-60 min). Vor dem Training und am Ende des
Trainingsprogramms wurde eine Leistungsdiagnostik auf dem Laufband
durchgeführt. Die Bestimmung der HRV-Parameter erfolgte in Ruhe mit dem
Polar Vantageâ
durch die quantitative Auswertung des Pointcaré-Plots (SOL:
Standardabweichung der orthogonalen Abstände zum Längsdurchmesser der
95%-Vertrauensellipse; SOW: Standardabweichung der
orthogonalen Abstände zum Querdurchmesser der 95%-Vertrauensellipse).
Eine Kontrollgruppe (KO) bestehend aus 16 Probanden (8m/8w; 37±12
Jahre; 172±10
cm; 74±16
kg) absolvierte bis auf das Training die gleichen Untersuchungen wie TR.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der
Leistungsdiagnostik und der beat-to-beat Ruheherzfrequenzmessung sind in
der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
Die Änderung von SOW korreliert
mit der Änderung der
v4 (p<0,05) nicht
jedoch mit der Hf-Änderung. Für
DSOL
bestehen keine signifikanten Korrelationen
mit Dv4
und DHf.
Schlußfolgerung: Die Zunahme von v4 bei KO kann durch einen
Gewöhnungseffekt an das Laufband erklärt werden. Die Zunahme der HRV
durch ein Ausdauertraining wird möglicherweise durch metabolische
Veränderungen in der trainierten Muskulatur mit beeinflusst. Die HRV
lässt sich durch ein 12wöchiges Ausdauertraining bei Untrainierten
steigern. |