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U. Böhm, K. Hottenrott, H.-M. Sommer

Institut für Sportwissenschaft und Motologie, Bereich Sportmedizin der Philipps-Universität Marburg

Bestimmbarkeit individueller Trainingszonen auf der Basis der Herzfrequenzvariabilität


Im Ausdauersport nimmt die individuelle Belastungssteuerung eine zentrale Rolle ein. Die Wahl der „richtigen“, d.h. auf das Trainingsziel abgestimmten Belastungsintensität ist Grundvoraussetzung für die Ausprägung der komplexen Ausdauerleistungsfähigkeit. Werden die Trainingsbelastungen fortwährend auf die individuelle Leistungsfähigkeit und die aktuelle Belastbarkeit abgestimmt, ist ein Optimum in der Belastungssteuerung gegeben.

Ziel der Studie ist es, zu überprüfen inwieweit die Herzfrequenzvariabilität (HRV) bzw. Parameter der HRV für die Bestimmung individueller Trainingszonen geeignet sind.

Dazu wurden zwei Versuchsreihen auf dem Laufband mit 16 lauferfahrenden Sportlern im Alter 27,3 ± 5,2 Jahren (Stufentest I: Beginn 8-10 km/h, 2 km/h Steigerung alle 3 min, 1 min Pause; Stufentest II: Beginn 2 km/h, Steigerung 2 km/h alle 2 min ohne Pause) durchgeführt, bei denen im Gehen/Laufen die HRV, Hf, Sauerstoffaufnahme sowie die Polar „Own-Zone-Grenzen“ mit dem Messgerät „M52“ bestimmt wurden.

Ergebnisse:

Die individuelle anaerobe Schwelle (IAS) (Basislaktat +1,5 mmol/l vgl. Dickhuth et al. 1989) wird im Stufentest I bei 3,1 ± 0,5 mmol/l Laktat, 86,8 ± 2,5 % der Hfmax und 79,9 ± 7,6% der VO2max erreicht. Im Stufentest II wird für die OWN-ZONE-Low ein Herzfrequenzbereich von 120,1 ± 8,3 bis bis 140,1 ± 8,3 Schlägen/min bestimmt, was 62,7 ± 5,0% bis 73,5 ± 4,8 % der individuell bestimmten maximalen Herzfrequenz entspricht. An der oberen Grenze der OWN-ZONE-High beträgt die Herzfrequenz 160,1 ± 8,3 Schläge/min (83,6 ± 4,9 %Hfmax).

Die HRV im Stufentest II sinkt auf den ersten Belastungsstufen bis zu einer Sauerstoffaufnahme von 60% der VO2max signifikant und im weiteren Verlauf tendenziell gegen Null. Anders stellt sich der Verlauf beim Kurzzeitvariabilitätsparameter „stdb“ (=SD1) dar. Die Werte nehmen ebenso auf den ersten Belastungsstufen signifikant ab und erreichen bei 78% der maximalen Herzfrequenz bzw. 66% der VO2max ein absolutes Minimum. Auf den folgenden intensiveren Belastungsstufen steigt der stdb-Wert wieder an.

Der Intensitätsbereich von 66% der VO2max kennzeichnet ein reizwirksames Training in primär aerober Stoffwechsellage und wäre damit ein äußerst interessanter Wert für das Ausdauertraining. Herzfrequenz und Sauerstoffaufnahme liegen bei diesem SD1-Minimum signifikant (p < 0,01) unter der individuellen anaeroben Schwelle.

 

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